Zusammen mit Eike Paulsen herausdestilliert, “Die Essenz von Pacman“: Vor dem Monster flüchten und Futterpillen verspeisen, dabei sich für eine von zwei Richtungen (vor oder zurück) entscheiden.
Es fing an mit der Frage, wie ein minimalisiertes Puzzle aussehen könnte, ein Puzzle, das man gerade noch als ein solches erkennen – und spielen – könnte:
Muss ein Puzzleteil noch als Puzzleteil erkennbar sein (d.h. muss es Nut und Zapfen besitzen)? Muss bei Beendigung des Puzzles ein geschlossenes, glattes Rechteck herauskommen? Ist die Orientierung Oben-Unten-Rechts-Links-Hinten-Vorne bei den einzelnen Puzzleteilen unerheblich? Spielt die Haptik, d.h. das Erfassen der unregelmässigen Formen mit den Fingern und der Widerstand beim Einpassen eine essenzielle Rolle für das Puzzle-Spielerlebnis?
Hinter der Übung stecken natürlich auch ein paar ernste Überlegungen:
- Gibt es eine ‘einzige’ Essenz eines bestimmten Spiels? Durch die Reduktion erhält man die Antwort auf eine prinzipiell unentscheidbare Frage (s. von Foerster): Was ist für mich bei einem bestimmten Spiel am entscheidensten? Die Methode der Minimalisierung lässt sich auch bei Kunststilen (“Die Welt ist verschwommen”), Textgenres (“Der Gärtner ist der Mörder”), Filmplots (“Junge trifft Mädchen”) etc. anwenden und ergibt manchmal lustige, manchmal erstaunliche Ergebnisse.
- Man erhält manchmal überraschend ein paar in ihrer Schlichtheit sehr ansprechende Minimalspiele wie es z.B. meiner Meinung nach das “Uno”-Spiel (von
DarjaSandy) wäre. - Nach mehreren dieser Übungen entwickelt man eine kleine Sammlung an Spielmechaniken, die wiederum aufgebaut und zusammengestellt ein neues, ganz anderes Spiel ergeben können als die Ausgangsprodukte.