Erst einmal vielen Dank für ein interessantes Seminar mit hochsympathischen Menschen und eindrucksvollen Projektkonzepten – ich hoffe, ihr bleibt bei der Sache und behaltet etwas Spiel(design)erisches in eurer künstlerischen Arbeit.
Danke ebenfalls an das mündliche Feedback in der Blockseminar-Runde und an Darjas, Melanies und Eikes schriftliche Rückmeldung!
Workshopeinstieg: Den Workshop im Rahmen des “What’s Next?”-Symposium fand ich sehr angenehm, mit – im Vergleich zur Veranstaltung im vorherigen Semester in Köln – einer idealen Anzahl an interessierten und motivierten TeilnehmerInnen. Ich hatte etwas Bedenken, dass ich euch zu wenig mit den Theorien konfrontiert habe, die hinter den Übungen standen. Dies wollte ich in den folgenden Wochen durch Textarbeit nachholen, ich vermute aber, da war die praxisorientierte Richtung des Workshops – der mit drei Stunden relativ kurz war – schon als Tenor hängen geblieben. Vielleicht war diese relativ starke Praxis-/Projektorientierung aber für den kreativen Prozess förderlich (ich habe mich aber trotzdem sehr über Darjas Verbindung von anspruchsvoller Theorie (noch dazu Sutton-Smith!) als Inspirationsquelle für ein ansprechendes Strategiespiel gefreut!)
Ich bin zufrieden, wenn Heinz von Foersters Idee der prinzipiell entscheidbaren und prinzipiell unentscheidbaren Fragen als eine Art Motto des Seminars – bzw. des Designs, der Politik, der Kultur, der Kunst – bei euch hängen bleiben würde… 😉
Blog: Jedes neue Medium hat seine Tücken – wie jedes neue Spiel muss man sich darauf einlassen und viel probespielen, in dieser Hinsicht ist die Nutzung neuer Medien und das Spieltesten neuer Spiele vergleichbar: Einige haben Potenzial, andere mag man gar nicht erst anfassen wegen zu komplexer Regeln, andere sehen nett aus, aber langfristig verliert sich der Spielspaß des Neuen…
Zu oft setze ich eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit Webmedien voraus, die vielleicht aus meiner Tätigkeit im eLearning-Büro der Fakultät herrühren. Ich freue mich, dass ihr euch schließlich doch alle noch auf dieses Medium eingelassen habt!
Tatsächlich habe ich mich am Anfang etwas ‘allein’ im Blog gefühlt; Texte, Fragen und Augaben hatte ich im Blog gepostet und den Link dorthin per Mail herum geschickt. Das Posten von verbindlich ‘kontrollierbar erfüllbaren’ Aufgaben fand ich dem Thema des Seminars nicht angemessen – es ging ja gerade um Kreativität, um das gemeinsame Schaffen von Möglichkeiten, Methoden und Zielen, wie es beim kreativen Prozess des Spieldesigns der Fall ist. Ich habe also gerne kommentiert, wenn ihr gepostet habt (Danke für den ersten Kommentar, Eike), war mir aber manchmal unsicher, ob ich nicht auf einmal nur noch für ein sehr, sehr kleines Seminar Texte und Aufgaben in das Blog stelle.
Umso mehr habe ich mich dann gefreut, wenn die Posts zur zweiten Seminarhälfte zahlreicher wurden; und erste (bzw. zweite und dritte) großartige Spielentwürfe ihren Weg ins Blog fanden.
eMail: Das Mailen schien euch leichter zu fallen, insbesondere die längeren Mails mit euren Gedanken zu den Spielentwürfen waren erstens spannend für mich zu lesen und haben mich moralisch aufgebaut: Es gab doch noch Studierende im Seminar; sie haben sich weder gelangweilt noch waren sie überfordert – und sie hatten gute Ideen!
Skype Präsenz: Leider wurde das Angebot einer Skype-Sprechstunde jeden Montag Abend nicht wahrgenommen. Im Sommersemester wurde das Angebot gerne und vollzählig vom relativ kleinen Seminar genutzt, es gab spannende und anspruchsvolle Diskussionen, fast immer unter Überziehung des 90-Minuten-Rahmens. Deshalb war ich etwas überrascht, dass niemand zum Termin virtuell in Skype bei mir vorbei schaute. Eventuell war es – wie beim Blog – mein Fehler, die technischen, organisatorischen und menschlichen Hürden zu unterschätzen; die erste(n) Sitzungen sollten vermutlich zum Einüben und Besprechen der geplanten Kommunikationskanäle genutzt werden.
Video-Live-Schaltung via Skype: Auch etwas, mit dem ich (dank Stephanie Henk) gute Erfahrungen im letzten Semester gemacht habe, dass aber auch diesmal recht gut lief. Die Terminfindung ist bei neun Personen leider relativ anspruchsvoll, ein zweiter Termin wäre prima gewesen.
Live-Treffen im MedienBildungsRaum: Vielen Dank an Eike für die Organisation eines Austauschtreffens nur mit euch Kölnern. Die wunderbaren Spielideen, die ihr euch da aus den vorweihnachtlichen Köpfen geschüttelt habt, hätten eigentlich nach Wiederholung gerufen (Sylvester)!
Termingestaltung: Ein wiederholter Wunsch im Feedback war der nach Planbarkeit (alle Termine im vorab in KLIPS), Verbindlichkeit (Einfordern der Anwesenheit und der Aufgabenerfüllung) und Regelmässigkeit (mehr Treffen). Dem stimme ich prinzipiell zu, allerdings: Ich fände es 1.) ungerecht in Zeiten von Doodle und virtuell-realer Seminare die Termine komplett vorzugeben – der Montagabend-Termin stand ja in KLIPS und wurde von niemanden u.a. aus Termingründen wahrgenommen… 😉
2.) Verbindlichkeit ist wichtig, aber ich tue mich tatsächlich etwas schwer damit, diese herzustellen – insbesondere, wenn es um Aufgaben geht, die Kreativität und intrinsische Motivation verlangen. Physische Präsenz wäre für mich da eine Erleichterung gewesen, über Netz wirkt der Versuch einer verbindlichen Aufforderung leicht als eine autoritäre.
3.) Mehr Treffen – das ist etwas, um das ich mich konkret bemühen werde, wenn in Köln wieder ein Lehrauftrag fällig werden sollte. Bisher hatte ich großes Glück mit quasi inoffiziellen Tutoren – vielen Dank Eike – die vor Ort die Organisation unterstützt haben.
Ausstellung: Vermutlich war unser Seminar das Ergiebigste, was die Ausbeute an Projekten/Konzepten/potenziellen Exponaten angeht. Unmodifiziert passt vermutlich nicht alles in den Rahmen von “What’s Next?” und der Krisenthematik – ich wünsche mir aber, dass wir einen Großteil eurer Projekte in Wort, Bild, Ton und/oder Spiel dort platzieren können!