Sind Spiele bzw. ist Spielgestaltung im Kunstunterricht möglich?

Ich finde generell  Spiele sind in vielen Fächern möglich – egal, ob es z.B. Rollenspiele in Deutsch, Englisch oder Geschichte sind, oder das „Upps“-Spiel in Mathematik um das 1×1 zu lernen. Außerdem freuen sich die Schüler und Schülerinnen meistens, wenn sie etwas spielen dürfen. Die meisten stört es dann auch nicht, wenn  das Spiel etwas mit einem Schulfach zu tun hat. Vielleicht weil sich die Lernatmosphäre schlagartig ändert und den Schülern und Schülerinnen gar nicht mehr bewusst ist, dass sie trotz des Spielens etwas lernen.

Ich leite schon seit Jahren Förderunterricht in Mathematik in den 5. Klassen und ein Thema ist immer: „ Gestaltet ein Mathematikspiel, das wir anschließend spielen können.“ Am Anfang ist es häufig schwer und meistens greifen die Schüler auf bekannte Spiele zurück und versuchen sie in die Mathematik zu übertragen. Dann entstehen z.B. Dominos. Auf der rechten Seite steht immer eine Aufgabe wie z.B. 25*5. Auf der linken Seite stehen dann mögliche Lösungen. Hier in dem Fall würde dann das Domino passen, auf dem 125 steht…..usw. Da die Schüler und Schülerinnen die “Spiele” meistens mit nach Hause nehmen, habe ich leider keine mehr da um eine einzuscannen.

Ich stelle immer wieder fest, dass die Schüler das toll finden. Meistens fehlt leider die Zeit um die Karten oder Spiele aufwendig zu gestalten. Aber ich finde es viel wichtiger, dass die Schüler und Schülerinnen auch selber mit ihren selbst hergestellten Mathematikspielen spielen.

Im Kunstunterricht könnte ich es mir besonders gut vorstellen mit den Schülern und Schülerinnen eigene Spiele zu entwickeln. Hier würde für mich neben der Spielidee natürlich die Umsetzung und künstlerische Gestaltung im Vordergrund stehen. Ich würde ähnlich wie wir es machen, erst einmal eine Grundlage schaffen wollen mit Themen wie Spielstruktur, Spielfunktion …. und natürlich auch Spieldesign. Hierfür könnten die Schüler und Schülerinnen in Gruppen einzelne Themen bearbeiten und später vorstellen. Nachdem die Theorie geklärt ist, würde ich in die Praxis übergehen und zunächst mit allen Schülern und Schülerinnen zusammen Spielideen sammeln und anschließend die wichtigsten Merkmale, die WIR (sowohl ich als auch die Schüler/Schülerinnen) feststellen, festhalten und später als Bewertungsgrundlage nehmen.

Ich denke so eine Reihe „Spiele“ könnte man sehr gut in den Kunstunterricht integrieren, besonders seit dem es die neuen Kernlehrpläne gibt, die mehr auf die Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen eingehen, und wir als Kunstlehrer/innen ziemlich frei in unserer Wahl sind.

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One Response to Sind Spiele bzw. ist Spielgestaltung im Kunstunterricht möglich?

  1. Avatar photo Wey says:

    Kommen die Schüler von selbst auf die Spielmechanik “Domino”, haben vielleicht bereits ein Ähnliches Legespiel schon einmal gespielt – oder gibst du als Lehrerin da Tipps? Was hast du für Erfahrungen damit gemacht, was für Lege-, Brett- oder Kartenspiele Schüler in der Primar- oder Sek I an Spielen kennen, die sie dann zum Lernspiel modifizieren könnten?

    Der Effekt, das das Interesse von Kindern leichter geweckt wird, wenn sie sich den Gegenständen im Spiel nähern können, war bereits eine These von Friedrich Fröbel (“http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Fr%C3%B6bel), der mit Bau- und Spielklötzchen ein umfangreiches Sortiment an sogenannten “Spielgaben” zusammen stellte (http://www.froebel.ne.jp/gaben/gaben.html). Viele der Spielgaben zielen auf ein intuitives Erkunden von Körper, Form, Zahl und Zahlenverhältnis ab.

    Ein Tipp, um die ‘Dominos’ trotzdem archivieren oder mit späteren Versionen kombinieren zu können, wäre, die ‘Steine’ auf einem Tisch auszubreiten und abzufotografieren. So bleiben wenigstens die Daten erhalten. Eine andere Möglichkeit wäre – wenn es keine komplett handgearbeiteten Dominos sind – die ‘Steine’ gleich per Vorlage am Computer zu erstellen und dann auszudrucken.

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