Design

Die wenigsten neuen Spiele entstehen aus dem Nichts, und viele der heutigen bekannten Spiele sahen früher anders aus, wurden anders gespielt oder besaßen andere Rahmenerzählungen.

“Every game player is a potential game designer, and that means you.
When you were a kid, you probably started many a game of whiffle ball or Monopoly with a little negotiation over the rules. “If the ball gets stuck in a tree, it’s an out,” “Chance and Community Chest fines go into a pool, and whoever lands on Free Parking gets the money,” and so on. Kids don’t hesitate to change the rules of existing games to make them more enjoyable. The participatory nature of playing a game encourages us to think about, and sometimes modify, its rules that is, its design. And that’s just as true of video games, too. We’ve all played games that we thought could be improved by a few adjustments.”
– Rollings and Adams (2003): “Andrew Rollings and Ernest Adams on Game Design”, p.11

Wie bei anderen Medien auch gibt es im Spieldesign Genres, Tropen, Klischees; ständig wiederkehrende Narrationen – z.B. Krieg, Handel, Kreation, Auktion etc. – und beliebte Regelelemente – z.B. Zufall, versteckte Information, abwechselnde Zugfolge, zwei Parteien etc.. Dabei geben die Regeln die eindeutige Spielmechanik vor, die die erlaubten Züge und das Spielziel definiert, während die narrativen Elemente Bedeutung und Motivation in die  Spielhandlungen einbringen. Die Veränderung einzelner Regelelemente – z.B. Karten zu ziehen und auszuspielen statt zu Würfeln bei “Mensch Ärgere dich nicht” oder das ‘blinde’ Spielen von “Tic-Tac-Toe” mit einem Spielmeister – ergibt bereits ein neues Spiel mit anderem Spielgefühl und anderer Aussage; kurz, es entsteht ein neues Medium, in dem gespielt werden kann (s. Marshall McLuhan).
Im ‘ernsten’ Medienbereich findet sich dieses Phänomen – eine mediale Erweiterung/Veränderung erschafft ein gänzlich neues Medium – z.B. bei Bertolt Brechts Radiotheorie: Kann man das Medium noch “Radio” nennen, wenn jeder Hörer nicht nur empfangen sondern auch senden könnte?

“A new card game starts in a small way, either as someone’s invention, or as a modification of an existing game.”
– Wikipedia (2011): “Card Game”

Stelle dir die Spielregeln, die narrativen Elemente und die physische Gestaltung eines Spiels als Positionen von Figuren auf einem Spielbrett vor: Jede Position steht für ein eigenständiges Spiel. Und die Regeln, nach denen dieses Spiel gespielt wird ist – Spieldesign.

Fragen und Aufgaben:

  • Welche Regelelemente kennst du oder kannst du dir vorstellen?
  • Welche wirksamen oder fesselnden narrativen Elemente kennst du oder kannst du dir vorstellen?
  • Welche Spielmechanismen  würde am ehesten ein Seminar oder das Uni-Studium abbilden?
  • Erstelle kleine Spiele oder Spielvariationen bekannter Spiele durch Repurposing, Modding, Skinning, Add-Ons, systemische Modellierung

Texte:

Links:

Listen, in denen Spiele mitsamt Regelmechanismus beschrieben sind:

Schlagworte:

Gamedesign, Modification, Skinning, Modellierung, Regeldesign

 

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