Was ist mein Thema?
Ich möchte die Spieler in ein Laborsetting versetzen. Sie sollen dabei gleichzeitig einer der Versuchsleiter im Labor und die Ratte in einer der Skinnerboxen der anderen Versuchsleiter sein. Die erste Idee zu dem Spiel das ich designen möchte, war eine Art Regelgrundgerüst: Die Regeln für einen Spieler sollen sich abhängig von den Aktionen seiner Mitspieler ändern. Zu dem Gerüst passt ein behavioristisches Weltbild. Darum das Laborsetting.
Ich stehe der behavioristischen Sichtweise auf den Menschen selbst sehr kritisch gegenüber und finde es wichtig zu thematisieren, was es bedeutet genau diesen (und nicht einen anderen) Fehler im Betrachten einer Welt zu machen.
Wie bin ich zu der jetzigen Spielmechanik gekommen?
Zuerst habe ich aus einer Verzweiflung ein Schachbrett und die passenden Figuren zu Hilfe genommen. Gefallen haben mir daran die unterschiedlichen Arten der Bewegung, die mit den Figuren (=Rollen) verbunden sind. Da ich Spiele in denen eine stereotype Rolle angesprochen wird (z.B. ZOMBIES!!!) sehr mag, wollte ich auch dieses Element in das Spiel mit aufnehmen. Ich denke, dass der Spielspaß sehr an der Rahmennarration und der hiermit verbundenen Rolle hängt. Da mein Anspruch an das Spiel aber war, Möglichkeiten der Modifikation im Spiel zu schaffen die Regeln von den Spielern selbst gestalten zu lassen, habe ich mich von der Idee eines klassischen Boardgames verabschiedet.
Das Spiel “nach draußen tragen” war meine alternative Idee. Um das Spiel spielbar zu machen, lag es Nahe auf viele Spielmaterialien zu verzichten.
Vom Regelgerüst war ich auf einen Käfig als Spielbrett und von dort aus zum Käfig “Außenwelt” gekommen. Von hier aus kam auch die Idee des Laborsettings und damit die Rollen der Ratte, der Versuchsleiter und der Ethikkommission (nicht ganz unschuldig ist mein Studium bei dieser Idee). Die Ratte und somit der Spieler sollte ‘Spielball’ der Versuchsleiter sein. Da sich hierdurch ein Ungleichgewicht ergeben hätte, musste ein Kontrapunkt her: die Ethikkommission.