Es gab im Seminar Übereinstimmung darin, dass, bevor man sich in die Feinheiten des Spieldesigns begibt und eine eigene Position zum Konzept “Spiel” entwickelt, man einen Blick auf klassische Spieltheorien werfen sollte.
Ich schlage vor, dass wir die nächsten zwei bis drei Sitzungen jeweils Texte zu Struktur-Funktion-Klassifikation von Spiel lesen. Zum nächsten mal, den 23.5., wären das Johan Huizinga, Roger Caillois und Hans Scheuerl, die zu definieren versuchen, was die Merkmale von Spiel sind – alles absolute Klassiker!
Texte im Studienordner:
- Johan Huizinga (1938): “Homo Ludens.” S. 15-22
- Roger Caillois (1958): “Man, Play and Games.” S. 9-10
- Hans Scheuerl (1975): “Zur Begriffsbestimmung von Spiel und Spielen.” S. 342-343
Ich habe den Eintrag mit den Spieldefinitionen in die Seitenleiste als “Definition” verschoben, da wir uns damit mehr als eine Sitzung beschäftigen werden. Link
Die ursprüngliche Seite der “Definition” ist nun unter “Zitate” zu finden.
Fragen dazu:
- Stellt euch eure Lieblingsspiel(e) vor und versucht, die genannten Merkmale wieder zu finden. Passen die Strukturmerkmale auf alle Spiele, die ihr euch vorstellen könnt?
- Wie sieht es mit Lernspielen, Sport oder Spielen als ästhetische Inszenierung aus?
- Wäre heute eine Erweiterung der jeweiligen Definition nötig? Warum bzw. warum nicht?
- Und: Wer braucht und wozu braucht man eine Liste der Spieleigenschaften eigentlich?
Sachen, die mir aufgefallen sind:
Caillois
S. 8 – 9 : Ist ein Spiel tatsächlich entweder nur regelgeleitet oder nur narrative Vorgabe?
S. 5: Zur Unterscheidung von Kunst und Arbeit: Wird bei einem Spiel tatsächlich nichts ‘produziert’?
Scheuerl
S.347, Absatz “Wir “spielen”…”: Klingt das nicht nach einer idealen Schulsituation? 😉
Huizinga
S. 22: “Geheimnis (und) Verkleidung” als Unterscheidungsmerkmal sozialer Spiele von der Welt. Ist das so?