Taxonomie, Typologie, Klassifizierung – Unterscheidung von Spielen, Spielern, Spielweisen

Würde man jedes Phänomen als Einzelerscheinung wahrnehmen, dann wäre das Leben (als Unterscheiden, Abwägen, Handeln) sehr mühsam: Schach, World of Warcraft Online, Bauklötzchen und Fußball fallen zwar alle unter die Kategorie ‘Spiel’, die Tätigkeit unter ‘spielen’, die Handelnden unter ‘Spieler’, aber um bestimmte Facetten zu beleuchten ist eine Binnenunterscheidung nötig. Weiterlesen

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Spielefestival

Wir hatten ja des öfteren mal über Pervasive Games gesprochen und nun bietet sich mal eine Gelegenheit diese auch zu spielen.

In Berlin findet Mitte Juni Spielefestival statt. Das ganze nennt You Are Go! und wird von einer Gruppe namens Invisible Playground organisiert . Ich bin mir allerdings nicht sicher wie “pervasive” dieses Event ist, aber es hört sich durchaus interessant an. Die Idee zu einem Festival orientiert sich offenbar an ähnlichen Festivals, welche in New York und London stattfinden oder stattfanden.

Invisible Playground haben schon vorher Spiele im öffentlichen Raum realisiert. Besonders lustig fand ich Surveillance-Roulette, eine Art U-Bahn Bingo, bei dem es darum geht auf das Fahrziel spontan ausgewählter Bahnreisender zu wetten. Desweiteren können Sonderpunkte durch setzen auf Felder wie Küssen oder Dritter Wagon gewonnen werden . Mir ist aber nicht klar geworden ,ob die auch einen Geldeinsatz oder vergleichbares hatten.

Ich bin zur Zeit des Festivals zufällig in Berlin und werde versuchen an mindestens einem Spiel teilzunehmen . Wenn es klappt werde ich auf jeden Fall hier einen kleinen “Erfahrungsbericht “posten . Ich bin mal gespannt wie hoch der Grad der “pervasiveness” ist.

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Spiel, Training, Indoktrination, Inszenierung…?

Das Spiel wird als “Selbstmordattentäter” betitelt und hat für etwas Furore im Netz gesorgt. Die Ausrichtung der Kinder auf den erwachsenen Kameramann sorgt für das Gefühl einer eingeübten Inszenierung. Eine der eher spontan wirkenden “Spielaktionen” ist die Aufmerksamkeits-Ohrfeige um ca. 0:10, als ein kleiner Junge anscheinend nicht auf den Kameramann achtet.

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Kulturanthropologie/Ethnografie und KinderSpiel

IN: Erich Renner (‘Andere Völker andere Erziehung – Eine pädagogische Weltreise’)

Zum Einen: „Die meisten der hier gesammelten und alle in Al- Qa (Jemen) hinzugekommenen Spiele der Jungen sind Ballspiele. Entweder ist der Ball das einzige notwendige Spielzeug oder das weitere Material (Büchsen, Stöcke…) leicht zu besorgen. Alle Spiele beruhen vor allem auf körperlicher Geschicklichkeit oder Kraft. Immer handelt es sich um eine Jagd, bei der der Ball die Waffe repräsentiert. Manchmal offenbart sich der Jagdcharakter der Spiele bereits im Namen: Ring des Todes, Fischfänger… Bei anderen Spielen verbirgt sich die Dramatik des Spielablaufs hinter nahezu läppischen Alltagsbegriffen: Büchsen, Eier, Steine, Loch. Beide Namensgebungen, die übertriebenen martialischen wie die banal einfallslosen, stehen für die komplexe Haltung der Kinder zu ihrem Spiel: In ihren Augen sind    sie    alltäglich,    einfach,    selbstverständlich    und außergewöhnlich, vielschichtig und phantastisch zugleich. Derselbe harmlose Zeitvertreib kann binnen weniger Sekunden zum fesselnden Kampf auf Leben und Tod werden.
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Virtuelles Seminar 23.5.2011: Spaß, Spiel, Sprache – Kultur

Diesmal ging es um Spielkennzeichen; Spiele, die vielleicht keine sind; Wandel und Kritik betreffs klassischer Spieldefinitionen. Und was ist nun eigentlich “Spaß”? Der scheint ein wichtiger Aspekt beim Spielen zu sein – obwohl Kinder (und Erwachsene) meistens sehr ernst und konzentriert sind, wenn sie spielen. Vielleicht wäre “motiviert” eine Möglichkeit, dies zu erklären? Weiterlesen

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Real-Virtuelles Seminar 16.5.2011: Theoriegebäude, Grenzen, Durchdringung

Es gab im Seminar Übereinstimmung darin, dass, bevor man sich in die Feinheiten des Spieldesigns begibt und eine eigene Position zum Konzept “Spiel” entwickelt, man einen Blick auf klassische Spieltheorien werfen sollte.

Ich schlage vor, dass wir die nächsten zwei bis drei Sitzungen jeweils Texte zu Struktur-Funktion-Klassifikation von Spiel lesen. Zum nächsten mal, den 23.5., wären das Johan Huizinga, Roger Caillois und Hans Scheuerl, die zu definieren versuchen, was die Merkmale von Spiel sind – alles absolute Klassiker!

Texte im Studienordner:

  • Johan Huizinga (1938): “Homo Ludens.” S. 15-22
  • Roger Caillois (1958): “Man, Play and Games.” S. 9-10
  • Hans Scheuerl (1975): “Zur Begriffsbestimmung von Spiel und Spielen.” S. 342-343

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Was kann ins Blog?

Dieses Blog soll auf keinen Fall nur als Plattform für ‘fertig entwickelte’ Ideen dienen, sondern auch den Prozess dahin darstellen – zum Nutzen für alle Beteiligten. Insofern wäre ich dafür, dass die Spielideen – gerne auch von Woche zu Woche – in der jeweiligen Form gepostet werden. Auch kleine Ideen zwischendurch sind willkommen, meistens hat man ja den Widerstreit verschiedener Umsetzungsvarianten eines Konzepts – dann einfach beide posten und sich später für eine entscheiden. Weiterlesen

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Danny: Arbeitsversion – erste Ergebnisse

Rats ‘n’ Stats

Spielmaterial:

1 Rattenkarte
1 Ethikkommissionskarte
viele Futterpellets (Spielsteine)

Satte Ratten rühren sich nicht, hungrige schon.

Genau das soll auch die Motivation für die Spieler sein. Wer das Spiel gewinnt, wird von den anderen zum Essen eingeladen. Einzelheiten sind Sache der äußerst zufriedenen Versuchsleiter, der Ethikkommission und ihres ggf. frühzeitig aus dem Dienst entlassenen Versuchstiers. Weiterlesen

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Danny: Arbeitsversion – Weg

Was ist mein Thema?

Ich möchte die Spieler in ein Laborsetting versetzen. Sie sollen dabei gleichzeitig einer der Versuchsleiter im Labor und die Ratte in einer der Skinnerboxen der anderen Versuchsleiter sein. Die erste Idee zu dem Spiel das ich designen möchte, war eine Art Regelgrundgerüst: Die Regeln für einen Spieler sollen sich abhängig von den Aktionen seiner Mitspieler ändern. Zu dem Gerüst passt ein behavioristisches Weltbild. Darum das Laborsetting.
Ich stehe der behavioristischen Sichtweise auf den Menschen selbst sehr kritisch gegenüber und finde es wichtig zu thematisieren, was es bedeutet genau diesen (und nicht einen anderen) Fehler im Betrachten einer Welt zu machen. Weiterlesen

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Wey: Methodik des Spieldesigns am Beispiel einer Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Variante

Jede Spielentwicklung ist anders, aber ich versuche hier mal ein Beispiel zu geben, wie meine Spielidee um eine weitere Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Variante allmählich Gestalt annimmt. Dabei decken unterschiedliche Spieldesignmethoden unterschiedliche Zielvorgaben ab: Das Spiel soll eine andere Narrationsform bekommen (Skinning) und daran angepasst andere bzw. mehr Regeln (Modding) erhalten. Es wird dadurch komplexer, soll aber trotzdem noch ausbalanciert im Spiel sein (Akkretion und Tuning). Durch die Übertragung massenmedial präsenter Narrationen (Filmclichés) in eine Regelform geschieht ebenfalls eine – wenn auch sehr simple – transmediale Übertragung.
Die Idee eines postmodernen Mashup von MÄDN wurde inspiriert von den unübertrefflichen TV-Tropes sowie Mark A. Rayners ebenso simplen wie faszinierenden Stein-Schere-Papier-Variante. Weiterlesen

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Virtuelles Seminar 9.5.2011: Kunst, Komik, Kniffelfragen

Die Themen heute: Kurzes Ausprobieren der technischen Möglichkeiten von Skype (leider keine kostenfreie Konferenz-Videoverbindung möglich, aber Audio ist auch schon bequem), sprechen über Spielideen, einen Vortrag von der DICE 2010, XP in Seminaren und die damit verbundene Idee der Gamification des Alltags, über Heinz von Foerster, Aram Bartholl, Chatroulette und Pervasive Games, über laterales Denken, Scherzfragen und laterale Minirätsel wie “Diser Satz enthält drei Feler…” (ist bei euch irgendwo in Köln an die Wand gesprüht). Und die Frage zur Antwort “Was würde dein Freund mir antworten, wenn ich ihn fragen würde, welcher von euch beiden der Lügner ist?”
Also kein fixes Programm, das abgehandelt wurde, sondern eher ein technisches Sondieren und Brainstormen. Weiterlesen

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Jesse Schell: Gamification des Alltags

Dieses Video, welches schon seit einem guten Jahr in meinen Lesezeichen herumgeistert, wollte ich euch nicht vorenthalten .

Zum Thema RPG /Punkte sammeln und wie sich das auf unser verhalten auswirken könnte. Leicht dystopisch aber durchaus interessant.

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